Der Bodensee ist bedeutend in der Fischwelt, als auch für zahlreiche Vögel.
Das Bodenseefelchen hat ein grosses Vorkommen und noch ca. 30 weitere bedeutende Fischarten leben im See. So finden sich hier auch Hecht, Zander, Variationen der Brachsen und Rotfedern und in den Gewässern des Untersees auch Seeforellen und Äschen.
Für verschiedenste Vogelarten ist der Bodensee aber auch bedeutend, da er mit seiner weiten Wasserfläche und dem guten Nahrungsangebot zahlreiche Wasservögel anzieht. Für viele von ihnen ist der Bodensee Dreh- und Angelpunkt. Einige Arten sammeln sich hier zum Weiterflug gen Süden und andere nutzen ihn aufgrund des milden Klimas der Region jährlich zur Überwinterung.
Es sind in ihrer überwiegenden Mehrzahl Vögel aus dem Norden und Osten Europas. Sie kommen hierher, weil die Seen und Flüsse in ihren Brutgebieten im Winter zufrieren. Damit wird ihnen der Zugang zum Futter verwehrt. Der Bodensee hingegen bietet ihnen eine meist unvereiste Wasserfläche – und Nahrung in genügender Menge.
Vom Spätsommer an sammeln sich in den beiden Münsterlinger Buchten grosse Scharen von Entenvögeln. Es handelt sich zunächst vor allem um Tafelenten, zu denen sich später auch zahlreiche Reiher-, Kolben- und Stockenten gesellen, dazu viele Blässhühner, Höckerschwäne und Haubentaucher. Während Monaten können sie auch tagsüber beobachtet werden – und dies ganz aus der Nähe. Die Vögel haben sich an die Spaziergänger gewöhnt und fliehen kaum mehr, wenn Personen auf dem Uferweg still stehen und sie betrachten wollen. Auf Störungen vom See her reagieren die Tiere indessen sehr empfindlich. Ein einzelner Paddelbootfahrer treibt Tausende von Wasservögeln in die Flucht.
Unter Ornithologen hat es sich herumgesprochen, dass die Plattform unterhalb der Cafeteria auf dem Gelände der Psychiatrischen Klinik ein prima Beobachtungsplatz ist, und so kommen sie Winter für Winter mit ihren Fernrohren herbei, um Raritäten ausfindig zu machen. Und immer wieder werden sie fündig, entdecken eine Weisskopf-Ruderente, eine Bergente oder – weiter draussen auf dem See – einen Prachttaucher oder eine seltene Möwe.
Seit einigen Jahren wird die östliche Münsterlinger Bucht auch von Singschwänen aus dem Norden Europas aufgesucht. Sie sind an den gelb-schwarzen Schnäbeln von den orangeschnäbeligen Höckerschwänen zu unterscheiden. Mit ihren langen Hälsen suchen sie im seichten Wasser nach Nahrung. Auch die Blässhühner und Kolbenenten tauchen oft unter, um sich zu verköstigen. Für die Tafel- und Reiherenten hingegen ist die Wasserfläche vor dem Schilfröhricht vor allem ein sicherer und weitgehend ungestörter Ruheplatz.
Auch entlang des Uferwegs lassen sich Wasservögel verschiedenster Art beobachten. Es handelt sich in der Regel aber um kleinere Trupps oder Einzelvögel, zum Beispiel Krickenten oder neuerdings auch Rostgänse. Wer Glück hat, entdeckt ab und zu einen Watvogel, doch die sind meist sehr scheu und suchen schnell das Weite.
(Quelle: Buch „Wir sind Münsterlingen - Geschichten und Leben einer Seegemeinde“)
Der Kormoran ernährt sich von Fischen.
Er ist ein etwa zwei Kilogramm schwerer, gänsegrosser Schwimmvogel mit einem Hakenschnabel. Der Kormoran überwintert in der Schweiz, auch hier am Bodensee. Er ist ein sehr guter Taucher. So verfolgt er seine Beute unter Wasser und versucht, die Fische mit dem Schnabel hinter den Kiemen zu fassen. Der Kormoran kann zwischen 15
und 30 Sekunden tauchen. Sein Tagesbedarf an Fisch beträgt etwa 500 Gramm.
Der Eisvogel jagt kleine Fische. Hat er ein Opfer erspäht, stürzt er sich mit angelegten Flügeln fast senkrecht ins Wasser. Unter Wasser schlägt er mit den Flügeln, um wieder an die Wasseroberfläche zu gelangen. Der Eisvogel schlägt seine Beute mit dem Kopf gegen Zweige oder einen Pfahl, um sie zu töten. Er verschluckt den Fisch aufgrund der Kiemen mit dem Kopf zuerst. Eine Eisvogelfamilie mit sechs oder sieben Jungen frisst pro Tag bis zu 100 Fische.
Der Weidenbohrer ist ein grosser, kräftiger Falter mit feinen Farbabstufungen
von hellbeige bis schwarzbraun. Er gehört zur Familie der Holzbohrer und ist nachtaktiv. Die Eier legt das Weibchen in Häufchen von 20 bis 50 Stück in Ritzen der Baumrinde. Die erwachsene Raupe verlässt den Baum und sucht einen Verpuppungsplatz. Anschliessend schlüpft die Puppe. Der gesamte Schlüpfungsakt beträgt etwa zwei Stunden.