Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts war im Kloster eine Krankenanstalt eingerichtet worden. Infolge der rasanten medizinischen Entwicklung in Münsterlingen kam es im alten Klostertrakt zu zahlreichen Um- und Anbauten sowie Modernisierungen. 1963 wurde die Vorlage zur Erweiterung der Spitalbauten vom Thurgauer Volk angenommen. 1972 waren die neuen Bauten fertiggestellt. Ursprünglich sollte das Kantonsspital Münsterlingen als 15-stöckiges Hochhaus gebaut werden – ähnlich dem früheren Spital in Frauenfeld. In einer weiteren Planungsphase diente aber das Kloster als Vorbild und man nutzte die grossen Flächen, um auch das Kantonsspital – ähnlich dem Kloster – mit Innenhöfen zu bauen. Die architektonischen Überlegungen dahinter sind, den geschlossenen klösterlich wirkenden Charakter beizubehalten. Deshalb wurde die Form des bestehenden Klosterhofs in die Form der neuen Spital-Innenhöfe übernommen. Ohne Innenhöfe hätte es zudem Schwierigkeiten mit der Belichtung gegeben. Durch die Höfe herrschen im Inneren des Spitals natürliche Lichtverhältnisse. Zusätzlich ist Raum für eventuelle Erweiterungen gegeben. Denkbar wäre beispielsweise ein unterirdischer Raum mit Glasdach im Hof, somit wäre auch dieser mit natürlichem Licht versorgt. Hinzu kommt, dass die Innenhöfe einen angenehmen Charakter ausstrahlen für Personen, die sich darin aufhalten.